« zur Startseite

Aufschieben / Prokrastination

Aufschieben als Problem

Der PC summt, die Bücher liegen bereit. Und dann ist da plötzlich dieser Hunger – ab in die Küche. Beim Blick in den Kühlschrank ist klar: Der muss dringend geputzt werden. Und schon steckt man tief drin, im Teufelskreis des Aufschiebens. Aber es gibt Tipps und Tricks, wie man mit dem Aufschieben schluss machen kann.

Studieren, Studium, Aufschieben, Procrastination

Etwa 70 Prozent aller Studierenden neigen zum aufschieben, 25 Prozent davon chronisch, sagt Hans-Werner Rückert,  Studienberater an der Freien Universität Berlin und Experte auf diesem Gebiet. Eine 2004 an der Universität Münster durchgeführte Befragung von mehr als 900 Studierenden ergab zudem, dass sich die Aufschieber häufiger am Ende des Studiums befinden, aber eher selten während einer Prüfungsphase aufschieben. In der Regel hatten sie zudem ein eher unstrukturiertes und damit Selbstdisziplin forderndes Studienfach gewählt.


Typen von Aufschiebern

Viele von uns kennen es also, das Aufschieben, auch „Prokrastination“ genannt: Anstatt entspannt im angemessenen Zeitrahmen die Aufgabe anzugehen, zögern wir sie bis aufs Letzte hinaus oder verschieben sie ins Unendliche. Grob kann zwischen zwei Sorten des Aufschiebens unterschieden werden:
So gennante Erregungsaufschieber reagieren erst auf den letzten Drücker und genießen den Kick, den der Druck gegen Ende erzeugt.
So genannte Vermeidungsaufschieber leiden häufig unter der Angst zu versagen und schieben Aufgaben unter anderem deswegen vor sich her. Dafür sind sie Meister der Ausreden, wenn es ums Aufschieben geht.

Teufelskreis Aufschieben

Besonders für den zweiten Typ, den Vermeidungsaufschieber, ist es schwierig, voranzukommen. Denn sein Aufschieben steht einer Weiterentwicklung im Weg. Den Auslöser für ein solches Verhalten sieht Hans-Werner Rückert darin, dass unangenehme Gefühle beim Erledigen der Aufgaben kurzfristig vermieden werden. Doch das gute Gefühl, die Erleichterung, stellt sich nur im ersten Moment ein. Später kommen dann die Selbstzweifel sowie das schlechte Gewissen. Und am nächsten Tag beginnt – zumindest bei chronischen Aufschiebern – alles von vorne, bei manchen als regelrechtes Ritual für das aufschieben:
Gute Vorsätze und der vermeindliche Versuch sie umzusetzen (z.B. das Setzen an den Schreibtisch), das Ablenken und Aufgeben bzw. –aufschieben (z.B. in der Küche), die erste Erleichterung, Selbstzweifel und –vorwürfe („Ich schaffe das eh nicht“), die Demotivation und kritische Selbstbeobachtung am nächsten Tag. Ein Gefühl mangelnder Kontrolle gehört, laut Rückert, ebenfalls häufig zu den Folgen.

1 | 2 | 3 | >>

Ähnliche Themen

News und Aktuelles

  • Wintersemester 2020/2021 - Studium trotz Corona

    Das Wintersemester 2020/2021 steht vor der Tür und das Coronavirus macht uns leider immer noch das Leben schwer. So verwundert es nicht, dass sich so manch ein Studienanfänger fragt, ob trotz des Coronavirus studiert werden sollte?

  • 10 Jahre nach "Bologna-Umsetzung": Vom Diplom zum Master

    Mit der Einführung des Bachelor- und Masterstudiensystems im Zuge des "Bologna-Prozess" sollte bis 2010 ein einheitlicher europäischer Hochschulraum geschaffen werden. Auch wenn einzelne Ziele der Reform selbst in 2020 noch auf die Umsetzung warten, das Studiensystem wurde in Deutschland erfolgreich umgestellt und es steht ein riesiges Angebot an Bachelor- und Masterstudiengängen zur Wahl.

  • Akademisches Schreiben: Schluss mit der Schreibblockade!

    Fehlende Worte, blinkende Cursor, verlockende Prokrastination – das sind klare Anzeichen einer Schreibblockade. Das Phänomen betrifft nicht nur Krimiautoren und Drehbuchschreiber, sondern auch immer mehr Studierende, die eine akademische Arbeit abgeben sollen. Wir haben vier Tipps für dich, mit denen du sicherstellst, dass deine Abschlussarbeit nicht am Zeichenlimit scheitert ...

Weitere News im Archiv »