Fertig – und jetzt? Teil 4
Weiter Lernen
Noch nicht genug vom Lernen und wissenschaftlichen Arbeiten? Dann dürften eine Fortbildung, ein Aufbau-, Zweitstudium oder eine Promotion nach dem Studienabschluss das Richtige sein. Eine Fortbildung vermittelt einem über mehrere Monate berufsbezogenes Praxiswissen. Mit etwas Glück und früh im Jahr, bevor die Kassen leer sind, unterstützt einen dabei sogar die Agentur für Arbeit finanziell. Die anderen Angebote sind eher wissenschaftlicher Natur. Aber Vorsicht: Ein höherer oder weiterer Abschluss bedeutet nicht gleich mehr Chancen auf dem (freien) Arbeitsmarkt: „Überqualifiziert“ ist ein beliebtes Absage-Argument von Personalern.
Eigene Interessen und Ziele sind für die Entscheidung ausschlaggebend. Finanzierungsmöglichkeiten für Aufbau- und Zweitstudium sind vor allem Studienkredite und Darlehen. Für eine Promotion gibt es, bei entsprechendem Zeugnis, mehr Möglichkeiten Eine Promotion deutet stark in Richtung wissenschaftliche Karriere. In manchen Studiengängen, wie (Kunst-)-Geschichte, Jura oder Naturwissenschaften ist es aber auch üblich, für die berufliche Tätigkeit zu promovieren. Eine Promotion neben einem regulären Job ist anstrengend, aber möglich. Üblicher sind zwei andere Möglichkeiten der Finanzierung:
Finanzierung einer Promotion
Beispielsweise gibt es Wissenschaftliche Mitarbeiterstellen an den Lehrstühlen. Bei den Promotionsstellen handelt es sich dabei allerdings häufig um (offiziell) halbe Stellen. Die Bezahlung liegt dann eher unter der eines Stipendiums, die aufgebrachte Zeit für den Job meist darüber. Die Vorteile: Man ist nah am Wissenschaftsbetrieb und bekommt Lehrerfahrung. Zwar kann man sich auf wissenschaftliche Mitarbeiterstellen regulär bewerben, gerne werden sie aber an Studenten aus dem entsprechenden Studiengebiet vergeben. Zahlreiche Stiftungen und die Universitäten selbst bieten zudem Stipendien an, um die man sich bewerben kann. Geld, Qualität und Betreuung sind sehr unterschiedlich.
Immer häufiger gibt es auch so genannte Promotionsstudiengänge. Studierende dieser Studiengänge werden mit anderen Doktorandinnen und Doktoranden, die zu einem ähnlichen Thema forschen, betreut und nehmen an speziellen Lehrveranstaltungen teil. Das hilft gegen eine, häufig mit Promotionen verbundene Einsamkeit im stillen Kämmerlein: Generell braucht man für eine Promotion einen langen Atem: drei bis fünf Jahre ist der veranschlagte Zeitraum in den Geistes- und Sozialwissenschaften. In Jura oder Medizin kann eine Promotion auch mal nur ein Jahr dauern.