Persönliche Berufs- und Studienwahl Teil 2
Entscheidungskriterien
In die Fächerwahl spielen viele Faktoren mit hinein: Interessen, Fähigkeiten, Standortfragen, familiäre Gründe sowie materielle Motive. Folglich gibt es Punkte, an denen man sich orientieren kann und sollte, wenn es um die Wahl des Studienfachs geht. Im Folgenden sollen die wichtigsten genannt werden.
Ein nahe liegender Ausgangspunkt für die Berufs- und Studienwahl sind natürlich die eigenen Talente. In der Regel schaut man dabei zuerst einmal auf den vergangenen Lebensabschnitt und damit die Schule: Was waren die Lieblingsfächer? Worin war ich gut? Was hat mir Spaß gemacht? Ein anderer Ansatzpunkt, um Fähigkeiten und Neigungen auf den Grund zu gehen sind Hobbys: Was mache ich gerne in der Freizeit? Welche Aufgaben übernehme ich da?
Beweggründe hinter Hobbys und Interessen
Interessanter als die eigentlichen Freizeitbeschäftigungen und Schulfächer ist für die Studienwahl die Frage, was dahinter steckt – die Frage nach den Beweggründen: Vielleicht gefällt mir das Fach Deutsch, weil ich gerne schreibe. Oder ich mag es, weil ich ein kommunikativer Typ bin, dem die Diskussionskultur in dem Fach/bei dem Lehrer gefällt.
Das Hobby „Freiwillige Feuerwehr“ kann im Zusammenhang der Studienwahl darauf hindeuten, dass ich technisch interessiert bin. Oder es zeigt, dass ich ein geselliger oder hilfsbereiter Typ bin, der gut mit Leuten umgehen kann. Auch Hobbys sollten also genauer beleuchtet werden: Wer rudert, muss nicht Sport studieren. Wer im Ruderclub immer die Feste organisiert und Sponsoren an Land zieht, ist vielleicht eher für einen Marketing- oder Organisationsorientierten Studiengang geeignet.
Freunde und Familie fragen
Doch nicht nur Schulfächer und Hobbys geben Auskunft über potentielle Fähigkeiten und Fertigkeiten, die für die persönliche Berufs- und Studienwahl entscheidend sind. Weiterhin kann oder sollte man außer sich selbst auch Freunde und Eltern befragen: Wie sehen sie einen? Wo liegen Stärken und Schwächen? Manchmal erfährt man so von Seiten der eigenen Persönlichkeit, die einem noch gar nicht bewusst waren: „Geduldig – ich? Ich dachte immer, das sei Trägheit.“ Für einen Berater, Psychologen oder Pädagogen ist Geduld ein hohes Gut, für manche andere Berufe nicht ganz so notwendig oder förderlich. So muss beispielsweise ein (Projekt-)Manager auch mal richtig Druck machen können.