Auslandssemester Teil 2
Für Individualisten: Auslandssemester in Eigenregie
Zunächst steht die Entscheidung an, ob man sich auf eigene Faust ins Ausland aufmacht, an einem Austausch-Programm teilnimmt oder sich in die Hände einer Organisation begibt. Das Auslandssemester in Eigenregie erfordert mehr Organisationstalent, da sich um Dinge wie die Zulassung an der Uni, das Visum und auch die Unterkunft alleine gekümmert werden muss. Der Vorteil besteht in völlig freier Wahl des Landes, der Uni und der gesamten Gestaltung des Semesters in der Ferne. Allerdings ist es in der Regel so, dass die Hochschulen dann nicht zwischen einem einheimischen Vollstudenten und einem ausländischen Studenten, der nur ein oder zwei Semester an der Uni verbringen möchte, unterscheiden. Das bedeutet, der Bewerbungsvorgang um die knappen Studienplätze ist oft langwierig und kompliziert. Die Chancen gerade an renommierteren Hochschulen angenommen zu werden sind so – auch in Anbetracht der einheimischen Konkurrenz – nicht sehr hoch. Da es häufig festgelegte Stundenpläne gibt, besteht zudem die Gefahr, dass sich Scheine nicht anrechnen lassen, weil sich die Kurse nicht individuell – passend für den eigenen Fachbereich – wählen lassen.
Bequem aber begehrt: Austauschprogramme
Bequemer und günstiger ist es, sich an das akademische Auslandsamt der eigenen Uni zu wenden. Diese bieten Austauschprogramme mit ausländischen Universitäten an. Das Problem ist, dass es meist einige Qualifikationen vorzuweisen gilt und die Zahl der Bewerber, die Kapazitäten oft übersteigen. Auch ist nicht gesagt, dass das bevorzugte Land für ein Programm vertreten ist. Häufig bieten die Programme die begehrten Studienplätze nur für bestimmte Fachbereiche an. Auch das Kursangebot für den Austauschstudenten ist eingeschränkt. Dafür gibt es meist zwischen den Hochschulen Abkommen, auf Studiengebühren zu verzichten und Scheine anzurechnen. Zudem bieten die Austauschprogramme intensive Unterstützung für den gesamten Aufenthalt und direkten Kontakt zu anderen Austauschstudenten.
Die Alternative: Open-Semester-Programs
Wer keine Lust auf die Einschränkungen bei den Austauschprogrammen hat und dennoch nicht ganz alleine einen ausländischen Studienplatz suchen möchte, der sollte sich über sogenannte Open-Semester-Programs informieren. Vor allem im englischsprachigen Ausland gibt es eine Vielzahl teilnehmender Hochschulen. Im Gegensatz zu einer regulären Bewerbung an einer ausländischen Uni, gibt es innerhalb dieser Programme vereinfachte Bewerbungsverfahren und vergünstigte Konditionen. Als Student im Auslandssemester an einer Uni, die ein solches Programm anbietet, besteht in der Regel die Möglichkeit, die Kurse so flexibel und individuell zu wählen, dass sie an der Heimatuni angerechnet werden.