Aufbau/Dauer/Struktur
Organisation ist alles
„Modularisierung“ und „European Credit Transfer System“ sind die Zauberworte, die das Studium in Deutschland schneller und effizienter machen sollen. Denn: In sechs Semestern zum Uni-Abschluss – das klappt nur mit einem straffen Zeitplan.
Das Bachelor-Studium ist schnell: Es dauert nur drei Jahre, dann hat man den ersten akademischen Abschluss in der Tasche. Aber diese drei Jahre haben es in sich. Vorgesehen ist ein Arbeitsaufwand von 40 Wochenstunden bei sechs Wochen Urlaub im Jahr. Die Inhalte sind klar strukturiert, die Etappenziele am Ende eines Semesters klar vorgegeben. Bachelor-Studiengänge sind also viel verschulter als die alten Magister- und Diplomstudiengänge. Das ist der Preis für die kurze Studiendauer und die internationale Vergleichbarkeit.
Modularisierung
Die Studieninhalte der Bachelor-Studiengänge werden zu Themengebieten zusammengefasst: die sogenannten Module. Ein Modul kann sich aus verschiedenen Lehrveranstaltungen zusammensetzen, also zum Beispiel aus einem Seminar, einer Übung und einer Vorlesung. Die Lernziele für jedes Modul sind genau vorgegeben. Jedes Modul wird mit einer Prüfung beendet, deren Ergebnis später im Examenszeugnis aufgeführt wird. Neben den Pflichtmodulen, die von allen belegt werden müssen, gibt es immer auch noch Wahlmodule, so dass nicht alle Studierenden eines Studiengangs völlig identische Studienverläufe haben, sondern sich je nach Interesse für bestimmte Schwerpunkte entscheiden können.
European Credit Transfer System
Der Erwerb von Studienleistungen ist in den Bachelorstudiengängen über sogenannte „Credit-Points“ geregelt – ein Leistungspunktesystem, das alle Studienleistungen in Punkte umrechnet, und so vergleichbar und transparenter macht. Dieses System nennt sich „European Credit Transfer System“ oder kurz „ECTS“. Die Credit Points sind innerhalb des ECTS, was vorher die Noten waren. Sie kennzeichnen den Arbeitsaufwand des Studierenden je Modul, der sich aus der Anwesenheit an der Hochschule, aus den Phasen des Selbststudiums, der Prüfungsvorbereitung und dem –aufwand sowie den Praktika zusammensetzt. Mit dem ECTS soll eine höhere Vergleichbarkeit und die Anerkennung von Leistungen anderer Studienfächer oder –orte ermöglicht werden. Pro Semester hat ein Bachelor-Studierender 30 ECTS Credit Points zu erbringen. Dies ergibt eine Arbeitsbelastung von ungefähr 40 Wochenstunden bei sechs Wochen Urlaub im Jahr.