Historische Entwicklung
Historische Entwicklung des Masters: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
Auch wenn die Schlagworte alt sind, sind sie doch gleichzeitig noch aktuell. Die deutsche wie die europäische Hochschullandschaft wird derzeit von tiefgreifenden Reformen geprägt, die auf die Bologna-Deklaration zurückgehen. Frei sollen die Studierenden lernen, vergleichbar ihre Abschlüsse sein und brüderlich ihr Umgang - das sind die Grundrisse der historischen Entwicklung von Master und Bachelor.
1999 ist ein wichtiges Datum für die historische Entwicklung von Master und Bachelor. In jenem Jahr wurde die Bologna-Deklaration mit dem Ziel der Schaffung eines europäischen Hochschulraumes bis 2010 von 29 europäischen Bildungsministern verabschiedet. Das neue Studienmodell Europas sieht zweizyklische Studien vor, die mit einem verkürzten Erststudium (undergraduate) den Bachelor-Titel und im Aufbaustudium (graduate) den Master-Grad verleihen. Die Studienleistungen werden mit einem einheitlichen Punktesystem bewertet und die Abschlüsse an das neue System angepasst. In Deutschland lösen Bachelor, Master und der Doctor of Philosophy nach und nach das Diplom, den Magister und das Staatsexamen ab. Die Studierenden sollen sich mobil innerhalb Europas bewegen können, die Hochschulen qualitativ zusammenarbeiten und die europäische Dimension fortan in ihr Handeln und ihre Entschlüsse einfließen lassen.
Integration, Interdisziplinarität, Interkulturalität
Die Idee der Errichtung eines europäischen Hochschulraums ist älter als die Bologna-Deklaration aus dem Jahr 1999. Die historische Entwicklung des Masters begann also schon früher. Zwei Wegbereiter sind mit dem Lissabon-Abkommen von 1997 und der Sorbonne-Deklaration von 1998 zu nennen. In Lissabon versicherten sich die Unterzeichnerstaaten die gegenseitige Anerkennung sämtlicher Studienabschlüsse. Anlässlich der 800 Jahr-Feier der Universität von Paris beschlossen die Bildungsminister von Frankreich, Italien, dem Vereinigten Königreich und Deutschland eine verbesserte Zusammenarbeit im Hochschulbereich.
Innerhalb Deutschlands wurde 2004 mit der Strategie für „Lebenslanges Lernen“ von Bund und Ländern eine Leitlinie der Bildungspolitik festgesetzt, die anerkennt, dass Lernen ein kontinuierlicher Prozess ist. Dieser ganzheitliche Ansatz von Bildung, der das Leben der Menschen in Deutschland von Kindesalter bis ins hohe Alter begleitet, will erreichen, dass das deutsche Bildungssystem auch auf der europäischen Ebene zukunfts- und wettbewerbsfähig auftreten kann.