Studieren mit Kind
Party im Sandkasten
Während des Studiums, Eltern zu sein oder zu werden, krempelt das Leben gehörig um. Zwischen Kindererziehung, Existenzsicherung und Haushalt, noch das eigene Studium zu packen, gleicht einem organisatorischen Wunder, ist kräfteraubend und stressig. Aber: Studieren mit Kind ist machbar.
Den richtigen Zeitpunkt, ein Kind in die Welt zu setzen, scheint es nicht zu geben. Wie so oft, gibt es auch hier verschiedene Betrachtungsweisen. Einige entscheiden sich bewusst zum Studium mit Kind, weil sie ihren richtigen Zeitpunkt gefunden haben. Andere sehen zukunftweisend voraus, das das Kind aus dem „Gröbsten“ raus ist, wenn man ins Berufsleben startet. Dann gibt es auch diejenigen, die es wie ein Schlag trifft und sich fragen, wie das denn nur passieren konnte - obwohl sie es wissen und von heute auf morgen, mit neun Monaten Vorbereitung, Eltern werden.
Studieren mit Kind ist keine leichte Aufgabe. Ca. 123.000 Studenten (2007) sind gleichzeitig auch Eltern. Und das ist der Knackpunkt. Man ist eher Eltern, als Student. Das Studium rückt zwangsläufig in den Hintergrund. Im Vordergrund stehen das Kind, die Betreuung und das monatliche Einkommen.
Alles eine Frage der Organisation
Studieren mit Kind ist nicht nur nach der Geburt mit hohem Organisationsaufwand verbunden. Die neun Monate der Schwangerschaft sollten werdende Eltern reichlich nutzen, zumindest die letzten. Also heißt es, alle nötigen Dokumente, wie Mutterschafts- und Vaterschaftsanerkennung besorgen, die eigenen Geburtsurkunden raus kramen, Sorgerecht klären und Kontakt zum Jugendamt für eventuelle Unterhaltsfragen suchen.
Auch kann man sich schon die Formulare für Kindergeld und Elterngeld im Internet herunterladen und Einkommensnachweise vom vorher gehenden Jahr kopieren. Ganz wichtig um das Projekt "Studieren mit Kind" pünktlich zum Semesterbeginn zu starten, ist auch die rechtzeitige Suche nach einer Betreuungsmöglichkeit, wie eine Kindergrippe oder Tagesmutter. Ist das Kind dann da und soweit die Kindergrippe zu besuchen, hört das so beliebte „Studenten-Lotterleben“ auf. Der ganze Tag, die ganze Woche sind mehr oder weniger komplett durchstrukturiert. Das Seminare von einem auf den anderen Tag verschoben werden oder das Kind plötzlich krank wird, sind nichtvorhersehbare Vorfälle, die schnelles Umdenken verlangen, eine flexible Kind-Betreuung voraussetzt und noch viel wichtiger, einen flexiblen Arbeitgeber erfordert. Denn eine familienfreundliche Hochschule ist ebenso wichtig, wie ein verständnisvoller Arbeitgeber, der für das Studieren mit Kind einen finanziellen Rahmen schafft.